Eva Malinowski präsentiert Farbenpracht
Eva Malinowski präsentiert Farbenpracht in der Kulturscheune.
Die Stapelfelderin stellt ihre farbenprächtigen Motive für die Besucher der Kulturscheune Lastrup aus. Im Gespräch mit OM-Online verrät die 54-Jährige, warum sie keine Angst vor kräftigen Farben hat.
Die Ausstellung läuft bis Ende Mai 2023.
Quelle/Copyright: Münsterländische Tageszeitung vom 01.04.2023
Text: Meike Wienken
Foto: Kulturscheune Lastrup
Farbenfroh und kontrastreich, an Eva Malinowskis Bildern ist unschwer zu erkennen, welchen Titel ihre Ausstellung tragen könnte: „Das Leben kann auch bunt sein“. Bis Ende Mai können sich Besucher in der Kulturscheune Lastrup selbst einen Eindruck über die farbenprächtigen Bilder machen. Ihre Schöpferin kommt aus Stapelfeld und ist vor 17 Jahren zur Malerei gekommen, als sie ein schwerer Schicksalsschlag getroffen hatte.
Damals lernte Eva Malinowski während einer Therapie, wie heilsam das Malen für sie sein kann. „Ich hatte zunächst noch Angst vor den Farben“, erinnert sich die 54-Jährige. Das sei jetzt jedoch anders. Trotz der schwierigen Zeit, die sie durchlebt habe, könne sie nach vorne schauen und habe erkannt, dass das Leben trotzdem noch bunt sein könne. Das spiegele sich entsprechend auch in ihren Bildern wider. Während des Malens kann Eva Malinowski ihre Gedanken ausschalten und sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren, erzählt sie. Aus dem anfänglichen Ansatz heraus, Malen als Therapie zu nutzen, hat die gelernte Kauffrau schließlich eine Tugend gemacht. Sie ist seither als freischaffende Künstlerin tätig.
Für ihre Arbeit nutzt Malinowski nicht nur herkömmliche Malutensilien. So greift sie neben ihrem Pinsel auch zum Spachtel oder nutzt Alltagsgegenstände wie alte Scheckkarten oder Holzstäbe, um ihre Kunstwerke zu verwirklichen. Auch Action Painting hat sie bereits ausprobiert. „Mein liebstes Hilfsmittel sind allerdings immer noch meine Hände“, betont die Künstlerin.
Viele ihrer Werke orientieren sich am Pop-Art-Stil. So sind einige von ihnen an Motiven aus der Popkultur angelehnt, wie zum Beispiel die Peanuts oder Micky Maus. Diese setzt Malinowski farblich neu in Szene. Doch nicht nur realitätsnahe Motive prägen ihre Malerei, auch abstrakte Formen finden Einzug in ihren Bildern. Vertraute Umrisse, etwa von Blumen und Blättern, werden begleitet von scheinbar zufällig geschwungenen Linien – wie in dem Bild „Das Versteck“, das die Künstlerin 2018 gemalt hat. Ansonsten gibt die Malerin ihren Werken keine Namen, da sich der Betrachter eigene Gedanken dazu machen sollte – ganz ohne Einfluss, findet die Stapelfelderin.
„Ich male mittlerweile jeden Tag. Dabei ist das Bild für mich nicht entscheidend, sondern vor allem der Prozess dahin“, erklärt die 54-Jährige. Die Malerin habe zu Hause etwa 10 bis 15 angefangene Bilder, an denen sie abwechselnd arbeite. Ein Bild müsste schließlich auch mal ruhen. „Manchmal kommt es als Künstler außerdem vor, dass man Angst vor einer weißen Leinwand hat“, erzählt Eva Malinowski. Daher sei es gut, wenn schon Farbkleckse vorhanden seien, die zum Weitermalen anregten.
Die Malerin beginnt ein Bild in der Regel damit, eine Farbe auszuwählen, die ihr als Erstes in den Sinn kommt und verteilt sie anschließend mit unterschiedlichsten Techniken auf der Leinwand. Was sich daraus ergibt, ist offen. „Natürlich hat man am Anfang eine Vorstellung von einem Motiv, aber diese kann und darf sich im Verlauf des Prozesses ändern“, so Malinowski. Das Besondere an der künstlerischen Arbeit sei schließlich zu sehen, wie sich die eigenen Gedanken und Ideen entwickeln und verändern können.
„Wenn ich besonders inspiriert bin, ist es auch schon vorgekommen, dass ich die Nächte durchgemalt habe. Wenn ich im Malprozess bin, vergesse ich ganz gerne mal die Zeit“, sagt Eva Malinowski. Für ihre Arbeiten hat sie sich in ihrem Gartenhaus ein Atelier eingerichtet. Denn neben ihrer Tätigkeit als Künstlerin vertreibt sich die 54-Jährige ihre Zeit bei der Gartenarbeit. Das ist für sie ein weiterer Ort, an dem die Künstlerin Kraft tanken kann und neue Ideen für ihre Arbeit findet. „Mit jedem Bild, das ich male, komme ich außerdem in puncto Wissen und Technik weiter“, so die Stapelfelderin.
Die Ausstellung könnt ihr den ganzen April und den ganzen Mai zu den Öffnungszeiten des Bürgerhauses und nach Vereinbarung besuchen.