Die Geschichte und Nutzung des Bürgerhauses

Allgemeines: Das heute denkmalgeschützte Bürgerhaus wurde im Jahr 1902 vom damaligen Gemeindevorsteher und Auktionator Fritz Olding als Wohnhaus mit Wirtschaftstrakt direkt neben der Villa des Tabakfabrikanten von Hammel, in der sich heute das Rathaus befindet, erbaut.

In den 1930er-Jahren heiratete Aloys Meiners in die Familie ein, weshalb der Name Meiners-Haus heute auch noch geläufig ist.

Von 1988-1990 wurde das heutige Bürgerhaus als Rathaus für die Gemeindeverwaltung genutzt, da das denkmalgeschützte Rathaus kernsaniert wurde. In den 1990er Jahren wurde es in mehrere Wohnappartements umgebaut. 2015 wurde es von der Gemeinde erworben und im August 2020 folgte nach 2-jähriger Bauphase die Einweihung des Bürgerhauses. Zur Bauphase gibt es weiter unten auf der Seite noch ein Zeitraffer-Video.

Skulptur: Die Skulptur vor dem Bürgerhaus wurde vom Künstler Alfred Gockel entworfen. Der Ring der Skulptur dokumentiert die Gemeinschaft und den Zusammenhalt der Gemeinde Lastrup: Die Landwirtschaft wird dargstellt durch den Landwirt mit der Ähre, ein weiterer Faktor – die Pferdezucht – durch den Pferdekopf. Die rechte Figur mit dem Zahnrad in der Hand steht für die international agierenden Betriebe der Technologie, Industrie und den örtlichen Handel. Um eine Dreidimensionalität zu erreichen, wurden die Figuren oder die Konturen abgewinkelt, wodurch die einzelnen Figuren bei Sonneneinstrahlung in unterschiedlichen Schattierungen erscheinen.

Architektur und Eingang: Das Haus ist in zeittypischer preußischer Ziegelarchitektur gestaltet und entspricht dem gängigen Architekturstil der Region.

Die Eingangstür ist mit Jugendstil-Elementen gestaltet und führt in das Foyer bzw. die Diele. Diese ist wohl schon immer als repräsentativer Raum genutzt worden und der dortige Terrazzobogen entspricht dem Zeitgeschmack und dem Anspruch an moderne Wohnverhältnisse Anfang des 20. Jahrhunderts. Die farbenkräftige zweizügig aufgebaute holzimitierende Wandbemalung ist vermutlich in den 1930er Jahren entstanden.

Die Sichtfenster: Hier gibt es auch schon die erste Besonderheit: Im Bürgerhaus sind „Sichtfenster“ eingebaut worden, die die ursprüngliche Wandbemalungen aufzeigen. Der Rest wurde diesen dann nachempfunden.

Leider war die Konservierung der alten Raumfassungen der 30er- und 40er- Jahre aufgrund der schlechten Zustände bzw. neueren Nutzungen nicht für alle Räume möglich, aber wo es ging, wurde die ursprüngliche Wandbemalung freigelegt und die übrige Wandbemalung dieser nachempfunden.

Das Trauzimmer: Angrenzend an die Diele waren ursprünglich weitere Wohnräume. Diese wurden zum Teil  zum Trauzimmer – mit Platz für bis zu 30 Gäste – umgestaltet.

Hier haben sich schon viele Paare das Ja-Wort gegeben und die schönsten Augenblicke ihres Lebens verbracht.

Das Bild, das natürlich eine Trauung zeigt, hing außerdem schon im Trauzimmer im Rathaus und ist direkt mit ins Bürgerhaus „umgezogen“.

 

Bürgerbüro: Ebenfalls angrenzend an die Diele wurde auch das Bürgerbüro mit Katharina Kaiser und Verena Lampe als Sozialkoordinatorinnen eingerichtet. Hier können die Tickets bezahlt und/oder abgeholt werden oder man kann auch mehr über unsere Künstler*innen erfahren.

Zudem können sich auch die Neubürger*innen ans Bürgerbüro wenden, um Infos über die schöne Gemeinde Lastrup und das Vereinsleben, den Lastruper Bauernmarkt etc. zu erhalten.

Außerdem sind die Sozialkoordinatorinnen Ansprechpartnerinnen für die Raumbelegung im Bürgerhaus (z.B. für Generalversammlungen von Vereinen, Verbänden und Gruppen). Die Räume (Raum Olding und Raum Meiners) sind  mit einer umfassenden Medientechnik (Whiteboard, Beamer etc.) ausgestattet und können und sollen von allen genutzt werden.

 

Keller: Von der Diele aus geht es auch in den Keller. Dieser beherbergt nicht nur Heizungs- und Technikraum, sondern auch eine der ersten dokumentierten Wasserstellen in Lastrup.

Man kann sogar sagen, dass erst der Brunnen da war und das Haus dann  „darüber“ gebaut wurde.

Durch eine Verglasung und Bleuchtung wird der Brunnen richtig in Szene gesetzt.

Küche: Die eben beschriebenen „Sichtfenster“ findet man auch in der Küche, in die man ebenfalls von der Diele aus gelangt. Dort befindet sich – genau wie in der Diele – ein altes Herdfeuer mit Rauchfang.  Die Küche ist heute mit genügend Geschirr und Besteck ausgestattet und die Spülküche mit Kühlzelle und Industriespülmaschine kann problemlos von Vereinen, Verbänden und Gruppen genutzt werden. Von der Küche aus gelangt man zu den WC-Anlagen, die nach heutigem Standard auch barrierefrei ausgestattet wurden. Auf dem barrierefreien-WC befindet sich ebenfalls ein „Sichtfenster“.

Kulturscheune: Angrenzend an die Küche befindet sich die Kulturscheune, die auch ehemals eine Scheune bzw. ein Stall gewesen ist. Das Mauerwerk wurde bei der Renovierung komplett abgetragen und wieder neu aufgebaut und der Scheunencharakter durch die Holzbalken erhalten.

Die Kulturscheune ist mit einer Bühne, Lichtanlage und mit Präsentationstechnik ausgestattet, sodass dort problemlos kulturelle Veranstaltungen, Sitzungen und Tagungen durchgeführt werden können. Es haben etwa 70-80 Personen Platz.

Galerie: Von der Kulturscheune führt neben einer Treppe ein barrierefreier Plattformlift in die obere Etage und zunächst einmal in die Galerie. Diese wurde mit Galerieschienen ausgestattet, damit dort verschiedenste Ausstellungen stattfinden können.

An die Galerie grenzt die Teeküche, die genauso wie die Räume Olding und Meiners von Vereinen, Verbänden und Gruppe genutzt werden kann.

Heimatverein: Ebenfalls in der 1. Etage ist die Heimatstube – Sitz des Heimatvereins Lastrup – die einen direkten Zugang zum Archiv im Dachboden des Hauses liefert. Der Dachboden ist beheizbar und voll ausgestattet, sodass der Heimatverein dort seinen Archiv-Tätigkeiten nachgehen kann.

Auf http://www.heimatverein-lastrup.de könnt ihr außerdem mehr über die Arbeit des Heimatvereins erfahren.

Die Bauphase des Bürgerhauses im Zeitraffer